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Was bedeutet uns Weihnachten

Was bedeutet uns Weihnachten

21.12.2015 / Geistliches Wort / Monsignore Ortwin Gebauer M.A.
 

Weihnachten - was ist das für ein Fest, das wir so groß feiern? Überall in den Häusern und auf den Straßen sehen wir erleuchtete Weihnachtsbäume; die Menschen beschenken sich mit verschiedenen Gaben, sie sind fröhlich und beglückwünschen sich gegenseitig. Was aber steht dahinter?

Oder anders gefragt: wenn dies alles der Rahmen eines schönen Bildes ist, wo ist dann der Inhalt dieses Bildes? Oder auch; Wenn dies sozusagen die Schale einer Frucht ist, wo ist dann ihr Kern?

Denn Weihnachten hätte im letzten keinen Sinn und Inhalt, wenn wir nur beim Äußeren stehen bleiben wollten und nicht nach dem Eigentlichen dieses Festes fragen würden.

Alle, die in der Heiligen Nacht in einer Kirche die Weihnachtsmette mitfeiern, sind von daheim aufgebrochen, wo sie mit ihren Angehörigen gefeiert haben, und sind ähnlich wie die Hirten zur Krippe gewandert. Was dort dargestellt wird, ist der eigentliche Inhalt und Sinn von Weihnachten.

Wir sehen das Jesuskind und seine Mutter Maria sowie den heiligen Josef als väterlichen Beschützer. Und wir bekennen voll Freude: Heute ist uns von Gott her das Heil geschenkt worden!

Gott hat sich unser erbarmt; er lässt uns nicht allein im Dunkel der Sünde und des Todes, sondern schenkt uns das Licht von oben. Ja, er selber steigt zu uns herab und kommt uns nahe.

Gott begegnet uns und nimmt sich unser an. Er bleibt uns nicht ferne, sondern wird - und das ist einzigartig - ein Mensch. Ohne sein „Gott sein“ aufzugeben, empfängt der Sohn Gottes eine menschliche Natur.

Gott selbst ist in Jesus Christus ein Kind geworden und damit sind alle Menschen zu Brüdern und Schwestern dieses Kindes in der Krippe geworden. Gott sagt in seiner Liebe unwiderruflich „Ja“ zu uns Menschen!

Die Botschaft von Weihnachten lautet also: vorbehaltlose Annahme der Menschen durch Gott in Liebe. Es ist eine Liebe ohne Vorbedingungen, die uns hier zuteil wird.

Sogar die Sünde und Undankbarkeit der Menschen lässt Gott nicht davor zurückschrecken, sich auf das Unerhörte einzulassen. Als Gott ist er unverwundbar und unverletzlich; als Mensch geht Gott aber gleichsam das Risiko ein, sich von den Menschen verletzen und verwunden zu lassen - wie das bei der Passion und der Kreuzigung geschehen ist - , so sehr liebt er uns.

Wollen wir diesem menschgewordenen Gott, der als Kind in einer Krippe lag, da nicht eine Antwort des Glaubens und der Liebe schenken ? Liebe lädt ein zur Gegenliebe.

Unsere Herzen werden angerührt durch das göttliche Geheimnis, das wir feiern dürfen.

Wir sind aufgerufen, in Dankbarkeit für alle von Gott empfangenen Gaben auch unseren Mitmenschen Gutes zu erweisen. Weil wir selber in Liebe von Gott angenommen sind, wollen wir auch die anderen in Liebe annehmen und für sie da sein. So wird eine Gemeinschaft gestiftet, die umfassender und tiefer ist als alle Bande natürlicher Verwandtschaft.

Das Kind von Bethlehem, unser göttlicher Erlöser, schenkt uns Licht und Hoffnung; es zeigt uns den Weg zum ewigen Leben bei Gott. Dass uns dies alles offenbar geworden ist, lässt uns einstimmen in den Jubel der Engel: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens!"

Ihnen allen ein gnadenreiches und frohes Weihnachtsfest !

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Advent als hoffnungsvolles Warten

Advent als hoffnungsvolles Warten

02.12.2015 / Geistliches Wort /
 

Der Advent ist eine besondere Zeit! Das Grün des Adventkranzes, die Kerzen, die adventlichen Lieder und die besonderen Texte der Liturgie helfen uns in der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

"Advent" heißt "Ankunft", und wir erwarten die Ankunft des Herrn, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist und dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern.

Wir kennen das ja alle, wenn wir uns auf etwas ganz besonders freuen! Da vergehen die Tage und Stunden viel zu langsam; wir möchten am liebsten, dass unsere Wünsche und Erwartungen gleich erfüllt sind.

In dieser Zeit vor Weihnachten kann uns ein Adventkalender helfen, die Tage zu überbrücken. In den Familien können wir miteinander beten und singen; es gibt adventliche Geschichten, die wir vorlesen können, Lieder, die gemeinsam gesungen werden, und noch vieles andere, das nicht fehlen darf, z. B. etwas basteln oder jemandem täglich eine kleine Freude machen... !

Ganz wichtig ist es, dass wir nicht beim Äußeren stehen bleiben, sondern hinfinden zum Wesentlichen. Die Geschäfte mit ihrer bunten Reklame, der Trubel in den Einkaufsstraßen, die Hektik so mancher Vorbereitungen - all dies soll uns nicht völlig beanspruchen oder absorbieren.

Wir brauchen ja Zeit für uns selber, eine Zeit der Stille, wo wir wieder zu Atem kommen und einander begegnen in guter Gemeinschaft.

Gott will ankommen in unserem Herzen: das ist der Sinn der Advent - und Weihnachtszeit. " Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet ihm die Straßen! " ( Lk 3. 4). So und ähnlich rufen uns die Propheten zu.

Wie verhalten wir uns denn normalerweise, wenn wir einen Gast im Hause erwarten? Da sorgen wir dafür, dass alles sauber ist und schön hergerichtet, damit sich dieser Gast dann wohlfühlt. Wenn er kommt, nehmen wir uns Zeit für ihn und widmen ihm unsere Aufmerksamkeit.

Bei Jesus soll es ähnlich sein: Er kam damals vor über 2000 Jahren als Kind in einer Krippe zur Welt, empfangen vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria. Der heilige Josef war sein väterlicher Beschützer.

Und dieser Jesus, unser Retter und göttlicher Erlöser, möchte in unser Herz kommen: nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr hindurch - an jedem Tag und zu jeder Stunde. Gott ist ein Kind geworden, weil er uns liebt; als Mensch will er uns ganz nahe sein. Das ist die frohe Botschaft, die wir zu Weihnachten feiern und worauf wir uns jetzt im Advent vorbereiten sollen.

Bitten wir Gott, dass uns dies gelingt!

So wünsche ich Ihnen eine gesegnete und besinnliche Adventszeit!
Monsignore Ortwin Gebauer

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